Bist du auch ein Boiling frog?

Kennst du die Geschichte vom Boiling frog – der Frosch im Topf? Ok, sie ist irgendwie eklig, aber auch eindrucksvoll. „Boiling frog“ ist englisch und bedeutet übersetzt „kochender Frosch“.

Worum geht’s?

Setzt du einen Frosch in einen Topf mit kochendem Wasser, springt dieser angeblich instinktiv heraus und flieht. Anders sieht es aus, wenn du den Frosch in kühleres Wasser legst und die Temparatur nur ganz sachte erhöhst. Dann spürt der Frosch die Veränderung der Temperatur nämlich nicht. Er verharrt in seiner für ihn bequemen Umwelt – und wird am Ende lebendig gekocht: ein „Boiling frog“. Soweit die grausame Theorie!

Auf dieser Seite geht es aber nicht um Frösche, auch wenn der Titel darauf schließen lässt. Es geht um dich. Auch wenn du dich gerade nicht so fühlst, als ob du gekocht wirst. Früher oder später macht jeder frosch-ähnliche Erfahrungen. Und genau das ist das Gefährliche: Man bemerkt es nicht. Wenn du meine Story kennst, weißt du, dass auch ich (zu) lange brauchte, um dies zu erkennen.

Die Boiling-frog-Falle im Alltag und wie du ihr entkommst

Stell dir vor, du kommst nachhause und hörst schon von Weitem hysterische Hilferufe: „Feuer, Feuer!“ Bei dir im Haus brennt es und die Flammen schlagen lichterloh aus den zerborstenen Scheiben. Schwarze Rauchschwaden hüllen alles Leben in giftigen Qualm. Kinder schreien panisch um ihr Leben. Für alle Bewohner gilt: „Rette sich, wer kann.“ Aus der Nähe kreischen die Einsatzhörner der Feuerwehren und die Sirenen der Rettungsfahrzeuge.

Krisen wie zum Beispiel ein Brand treten oft plötzlich auf. In einem solch akuten Notfall aktivieren Menschen in der Regel spontan alle Mittel zur Lösung. Wir fackeln nicht lange, wachsen über uns hinaus und erbringen manchmal schier übermenschliche Leistungen.

Dreht sich die Abwärtsspirale dagegen sehr langsam – fast unbemerkt – droht dir die Boiling-frog-Falle.

Das bedeutet: Wir nehmen negative Signale häufig nicht ernst und versäumen dadurch rechtzeitige Gegenmaßnahmen. Selbst wenn sich die Situation durch unser Fehlverhalten langsam aber sicher zur Katastrophe entwickelt, merken wir es erst, wenn es zu spät ist.

Negative Entwicklungen unter der Wahrnehmungsgrenze werden nicht erkannt

Boiling frog Falle

Beim „Boiling frog syndrom“ handelt es sich in erster Linie um eine Fabel, welche auf Experimenten aus dem 19. Jahrhundert beruht. Auf dieser Seite zeige ich dir, worum es genau geht, warum du den Satz „Sei kein Frosch“ wirklich sehr ernst nehmen solltest und wie du das „Boiling frog Syndrom“ in deinem Leben vermeidest.

Du erfährst 2 wichtige Dinge:

1.

Wie du verhindern kannst, dass du dich in einen kochenden Frosch verwandelst, bevor deine Gesundheit, deine Beziehungen, deine Arbeit und dein Leben darunter leiden.

2.

Was du tun kannst, wenn du bemerkst, dass es um dich herum immer „heißer“ wird und sich dieser bedenkliche Zustand für dich „normal“ anfühlt.

Das Boiling Frog Experiment und was du für dein Leben daraus lernen kannst

Wissenschaft kann grausam sein: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten verschiedene Forscher Experimente mit Fröschen durch. Die Frage lautete: Wie verhält sich ein Frosch in einem Kochtopf, wenn man ganz langsam die Temperatur des Wassers erhöht?

Es war der deutsche Physiologe Friedrich Goltz. Er suchte 1869 nach dem Ort der Seele. Dazu entfernte er Fröschen das Gehirn und setzte sie in einen Topf mit Wasser. Dieser stand auf einer Kochplatte. Goltz erhöhte langsam die Temperatur. Die Ergebnisse erstaunten: Ein Frosch mit Gehirn, versuchte, dem Wasser zu entkommen. Spätestens wenn es 25 °C erreichte. Frösche ohne Gehirn blieben einfach sitzen – bis sie kochten: Sie wurden ein »Boiling frog«.

Vorsicht Veränderung: Je langsamer, um so gefährlicher

Auch andere Forscher bestätigten vor 150 Jahren ein ähnliches Verhalten. So stellte Heinzmann 1872 fest, dass sogar intakte Frösche mit Gehirn geduldig sitzen blieben, wenn man das Wasser nur langsam genug erhitzte. Heinzmann erhöhte die Temperatur des Wassers im Laufe von 90 Minuten von ca. 21 °C auf 37,5 °C. Dies entspricht einer Erhöhung von unter 0,2 °C pro Minute. Fratscher bestätigte dies 1875. Wenige Jahre später (1888) schrieb der Lehrer, Epidemiologe und Bakteriologe William Thompson Sedgwick:

„Die Wahrheit scheint zu sein, dass, wenn die Erwärmung hinreichend allmählich erfolgt, auch beim normalen Frosch keine Reflexbewegungen erzeugt werden; wenn sie schneller erfolgt, aber mit einer solchen Geschwindigkeit, dass man sie mit Fug und Recht »allmählich« nennen kann, wird sie unter keinen Umständen die Reaktion des normalen Frosches sicherstellen.“

Edward Wheeler Scripture schrieb dazu 1897 in „The New Psychology“:

„Ein lebender Frosch kann tatsächlich gekocht werden, ohne sich zu bewegen, wenn das Wasser langsam genug erhitzt wird; in einem Experiment wurde die Temperatur mit einer Rate von 0,002 °C pro Sekunde erhöht, und der Frosch wurde am Ende von 2½ Stunden tot gefunden, ohne sich bewegt zu haben.“

Moderne Forschungen widerlegen das angebliche Phänomen. Heute gehen Experten für Reptilien und Amphibien davon aus, dass ein Frosch in jedem Fall versucht, zu entkommen – wenn er kann. Doch eigentlich geht es ja auch gar nicht um Frösche, sondern um dich und mich.

Was uns die Fabel vom gekochten Frosch sagen will

Boiling frog - Wirst du gekocht

Die Fabel vom kochenden Frosch ist eine gut gemeinte Warnung. Es geht darum, dass wir Veränderungen – und vor aber allem Gefahren – oft gar nicht oder viel zu spät erkennen. Wir warten ab, harren aus, leiden Tag für Tag – bis wir am Ende „zu Tode gekocht“ werden. Während wir den eigentlichen Sinn unseres Lebens verpassen. Denn es ist ein Fakt:

Menschen sind oft unfähig oder nicht willig, auf Bedrohungen zu reagieren oder sie wahrzunehmen. Vor allem, wenn diese nicht plötzlich, sondern allmählich auftreten.

Die Boiling Frog Metpaher – sei kein Frosch!

Die Welt um uns herum ist bereits brandgefährlich „heiß“ geworden: Die Unwetter werden häufiger und heftiger. Sintflutartiger Starkregen, extreme Schneestürme, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände. Ganze Landmassen verschwinden. Hast du die horrenden Wetterveränderungen der letzten Zeit bemerkt? Vermutlich nicht.

Neue Analysen zeigen: Der moderne Mensch legt eine erschreckende Anpassungsfähigkeit an den Tag. Am Beispiel der globalen Erwärmung und des Klimawandels definieren wir die neuen Wetterzustände als „normal“. Dabei merken wir nicht, wie bedenklich es wirklich geworden ist.

Manche Menschen sind total überrascht, wenn …

  • Zigaretten einen Schatten auf der Lunge hinterlassen
  • sich der Partner von ihnen trennt
  • das Geld im Alter nicht mehr reicht
  • die Uhr des Lebens „plötzlich“ abgelaufen ist

Der Grund ist immer derselbe: Sie waren ein Frosch, der nicht merkte, wie die Situation sich veränderte. Selbstverständlich gab es Anzeichen, den Wink mit dem Scheunentor. Aber das Bewusstsein ließ nicht zu, was nicht sein sollte. Sie wollen nicht wahrhaben, was tatsächlich passiert.

Wir Menschen neigen dazu, uns lieber unsere aussichtslosen Situation zu ergeben, als uns früh genug zu retten. Wir zögern oft, bis es zu spät ist, anstatt jeden Tag so zu leben, als wäre es unser letzter. Das ist fatal, denn nur ein beherzter Sprung könnte unser Schicksal wenden. Aber wir warten und warten, bis es irgendwann nicht mehr weiter geht. Wenn wir dann vor vollendete Tatsachen gestellt werden, ist es meist schon zu spät.

Thomas Orthey

Je langsamer und leiser eine Veränderung erfolgt,
um so weniger wird sie als Gefahr erkannt.

So gesehen sollten wir dankbar sein, wenn uns das Leben einen beherzten Tritt in den Allerwertesten schenkt. Manchmal braucht es genau diesen Schubser, damit wir in die Puschen kommen. Auch die Corona-Krise ist solch ein Fußtritt, der uns nochmals bewusst macht, was in unserem Leben wirklich wichtig ist.

Ebenso verhalten wir uns bei:

  • Schleichender Inflation
  • Nachwuchsproblemen im Unternehmen
  • Vergiftungen und degenerative Veränderungen
  • nachlassende Sehkraft
  • Depression
  • Demenz
  • Gewichtszunahme
  • Entgrenzung der Arbeit
  • Entfremdung
  • Altersarmut
  • Leben im Hamsterrad
  • usw.

Welcher Frosch bist du?

Boiling-frog-Welcher-Frosch-bist-du

Menschen verhalten sich oft wie die beiden Frösche. So gesehen gibt es durchaus eine berühmte Analogie für den „Boiling frog Effekt“:

Die einen bemerken die schleichende Veränderung ihrer Lebensumstände nicht, selbst wenn sie buchstäblich bei lebendigem Leib gekocht werden. Unbeeindruckt segeln wir in eine düstere Zukunft – anstatt die Segel neu zu setzen.

Die anderen hinterfragen ihr Leben und ihre Lebensumstände. Gerade im Hinblick auf eine ausgeglichene Time-Money-Balance stellen sich viele die Frage: „Soll das schon alles gewesen sein?

Dante Alighieri

Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt,
der andere packt sie kräftig an und handelt.

Wenn sich auch Frösche tatsächlich anders verhalten, so kann uns die Metapher vom gekochten Frosch warnen. Der „Boiling frog“ soll uns wachrütteln. Die Botschaft lautet: Sei achtsam und sensibel, was um dich herum passiert. Denn im Leben geht es darum, dass du dir allmähliche Veränderungen frühzeitig bewusst machst – und darauf reagierst.

Nur so lässt sich vermeiden, dass wir später unter schmerzhaften Folgen leiden. Der „kochende Frosch“ warnt uns vor einer schleichenden Normalität. Vor allem im Zuge der Corona-Pandemie war oft der Begriff „neue Normalität“ zu hören. Doch die passive Akzeptanz von Mängeln ist etwas völlig anderes als die nachhaltige Lösung des Problems.

Der Ausdruck „Boiling frog Syndrom“ steht sinnbildlich für die Fallstricke unserer Untätigkeit. Hol dir das kostenlose eBook „Die 7 Schritte Time Money Balance Strategie und erfahre, wie du der Boiling-frog-Falle entkommst. Und denke immer daran: Man lebt maximal zweimal.

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Boiling frog

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